Die Lehrperson hilft so nicht nur bei Fragen, sondern auch bei der Strukturierung des Lernens. Sie ist deshalb sicherlich mehr als eine gute "Hilfetaste". Zusätzlich hat auch sie eine "Kontroll-Funktion"
All diese Beobachtungen erfordern ein neues Lernverhältnis zwischen Lehrkräften und SchülerInnen.
Die Lehrperson sollte bereit sein, von den SchülerInnen die technischen Raffinessen zu erlernen (die häufig eine kurze Gültikeitsdauer haben und denen man als Lehrperson niemals soviel Gewicht geben kann). Die SchülerInnen profitieren von der Lehrperson im Bereich Metainformationen zum Verständnis einer Sache, konzeptionelle Denkweisen zur sinnvollen Strukturierung, Bewertung und Selektion von  Information und dem verhältnismässigen Umgang mit Information (Medienpädagogik). Dies soll die nebenstehende Skizze verdeutlichen.
Die Aussagen der Informatik-Lehrlinge der Firma Ascom bestärken die oben formulierte Beobachtung. Die Firma Ascom bietet ihren Lehrlingen eine Ausbildung, die stark auf Selbstverantwortung und Eigeninitiative basiert. Der schnelle Wissenserwerb von Fakten erfolgt häufig durch Fragen des Mitlehrlings oder durch eigene Recherchen. Bei Schwierigkeiten können sie Unterstützung durch ihre BetreuerInnen in Anspruch nehmen. Subjektiv beurteilt, war die Fach- wie auch die Eigenkompetenz der meisten Lehrlinge sehr hoch. Die Fähigkeit selbständig technische Probleme zu lösen, war wesentlich höher als bei vielen Gymnasiasten.

Mehrsprachigkeit

Ist Englisch ein Ersatz für die Idee "Esperanto"?

Das Ziel der Cyber Road Show, alle Sprachregionen in der Schweiz abzudecken, bedeutete einen klaren Mehraufwand und einige sprachliche Schwierigkeiten. Um diese in Grenzen zu halten, entschied man sich, als Kommunikationssprache das Englische zu verwenden, da Englisch die meistbenützte Sprache im Internet ist. So wurde an der Cyber Road Show alle verwendete Software sowie die Wettbewerbsfragen in englischer Sprache gehalten. Sogar der Unterricht wurde in einigen Schulen auf englisch durchgeführt.
Für die Zirkusdirektoren war der Weg über die Drittsprache Englisch oft der "fairste", einfachste und manchmal der einzige Weg der Kommunikation. Dieser aus pragmatischen Gründen gewählte Ansatz war politisch heikel. Von seiten der Lehrkräfte (aus der französischen wie auch aus der deutschen Schweiz) wurden mehrfach Ängste bezüglich "Röstigraben" und "Verlust der Schweizer Sprachkultur" erwähnt. Die SchülerInnen hatten mit dieser Tatsache weniger Mühe: Englisch war "in" und galt als "cool". Nach der Interneteinführung wurde jedoch oft der Wunsch nach besseren Englischkenntnissen geäussert. Ähnlich wie beim Chatten galt das Motto: Egal welche Sprache, Hauptsache man versteht sich. So wurde häufig auch unkompliziert zwischen verschiedenen Sprachen gewechselt.
Schulen in zweisprachigen Regionen kämpften oft mit der korrekten mehrsprachigen Lokalisierung ihrer Software (z.B. deutsch- und französich-sprachige Textverarbeitung in Freiburg/Fribourg auf demselben PC).

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